Der Reinigungsprozess

Die Abwasserreinigungsanlage

Automatisierung und Prozessleitsystem

Die Steuerung und Überwachung der Abwasserreinigungsanlage (ARA) und der außenliegenden, direkt angebundenen Pumpwerke sowie die Speicherung, Darstellung und Auswertung aller Betriebs- und Prozess- Daten erfolgen vollautomatisch über ein dezentrales Steuerungssystem mit einem übergeordneten Prozessleitsystem. Die Automatisierungstechnik und das Prozessleitsystem stehen für:

Hohe Anlagenverfügbarkeit
Die einzelnen speicherprogrammierbaren Steuereinheiten sind untereinander und mit dem Leitrechner in der Warte über ein Lokales Netzwerk (Ethernet, TCP/IP) unter Einsatz modernster Lichtwellenleitertechnologie verbunden. Anhand der aus dem Prozess gewonnenen und über das Netzwerk zwischen den Steuereinheiten ausgetauschten Daten werden, unter Berücksichtigung der Vorgaben aus dem übergeordnetem Leitsystem, von jeder dezentralen Steuereinheit die Steuer- und Regelaufgaben für ihren Bereich vollkommen autark durchgeführt. Bei Ausfall des Prozessleitsystems sind alle Steuer- und Regelfunktionen und somit der automatische Anlagenbetrieb gewährleistet.
Hohe Mobilität des Betriebspersonals
Bei Auftreten von Störungen in der ARA oder in den Pumpwerken erfolgt bei nicht besetzter ARA (Nacht, Sonn- und Feiertag) eine automatische Alarmierung des Bereitschaftsdienstes über Mobil-Telefon (SMS-Nachricht). Mit Hilfe eines mobilen Bedienplatzes kann sich der Bereitschaftsdienst von jedem beliebigen Telefonanschluss aus an das Prozessleitsystem anschließen, Informationen abfragen und erforderliche Maßnahmen setzen. Die damit erreichte Zeitersparnis ist ein wesentlicher Beitrag zur Erhöhung der Betriebssicherheit und Verfügbarkeit der Abwasserreinigungsanlage und der Pumpwerke.
Höchstmaß an Wirtschaftlichkeit
Das moderne und leistungsfähige Prozessleitsystem gewährleistet im Zusammenwirken mit der angebundenen Messtechnik eine fortlaufende Erfassung, Aufzeichnung und Auswertung der Prozessdaten. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für eine permanente Prozessoptimierung und somit für einen vorschriftsmäßigen und wirtschaftlichen Betrieb der Anlage.

Übersichtsplan der Abwasserreinigungsanlage

Die Abwasserreinigungsanlage ist zweistraßig errichtet und reinigt das eingeflutete Abwasser über eine mechanische Vorstufe, eine biologische Hauptstufe und eine Nachklärstufe. Die Reinigung erfolgt nach den Grundsätzen der aktuellen Reinigungsvorschriften des österreichischen Wasserrechtsgesetzes, mit weitergehender Reinigung in Bezug auf die Elimination von Stickstoff- und Phosphor-Verbindungen.

Mechanische Vorstufe

Das eingeflutete Abwasser wird in der 1. Stufe mittels einer Rechenanlage und einem belüfteten Sand- und Fettfang von Grobstoffen, Sand und Fett befreit.

Biologische Hauptstufe (Belebungsbecken)

In der 2. Stufe erfolgt eine weitestgehende Entfernung von Stickstoff- und Phosphorverbindungen. Dies wird erreicht unter Zuhilfenahme technisch komprimierter, biochemischer, natürlicher Reinigungsvorgänge, deren Abfolge über die automationsgestüzte Luftversorgung der Biomasse in den Belebungsreaktoren sichergestellt wird.

Nachklärbecken

In der 3. Stufe wird der Belebtschlamm durch Absetzen aus dem Abwasser abgetrennt. Ein Teil des abgesetzten Schlammes wird in das Belebungsbecken zurückgeführt (Belebungsschlamm). Der Überschußschlamm wird einer Schlammbehandlungsanlage zugeführt.

Qualitätssicherung

Das gereinigte Abwasser wird nach automatischer Probenahme und Qualitätssicherung in einer Messstation, sowie Qualitätssicherrung durch das betriebseigene Labor, der Drau übergeben.

Schlammbehandlung

Der aus dem biologischen Reinigungsprozess sich bildende Überschussschlamm wird in einer Schlamm- Behandlungsanlage entwässert und das Restprodukt an private Unternehmen, zur weiteren Veredelung mit Zuschlagstoffen zu einem fertigen Kompostprodukt, abgegeben.